Gesche Boehlich hat als Fraktionsvorsitzende der Grünen in Altona die Bürobaupläne der Investoren unterstützt. Anders als andere Grüne – etwa Olaf Duge, Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, der als einziger Vertreter in der Kommission für Bodenordnung gegen den Grundstücksverkauf gestimmt hat und sich zuvor in der Bürgerschaft für eine öffentliche Abstimmung über die Angelegenheit in der Bürgerschaft eingesetzt hatte. Anders auch als Teile der Grünen im Bezirk Altona, die die Bürobaupläne ablehnen.
Die Investoren stellen am 4.9. 2014 ihre (Bürobau-) Pläne den Bezirksfraktionen vor und bekommen zumindest bei den Fraktionen von SPD und Grünen in Altona (nicht den Parteien) positive Unterstützung. (altona.info 11.9.2014)
Boehlich als stellvertretendes Mitglied der Bodenkommission erklärte in der öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses der Bezirksversammlung Altona, dass sie für den Abschluss des Kaufvertrages stimmen würde, was am nächsten Tag auch geschah.
„Ein Grundstück wird nicht von den Bürgern vergeben – das würde zu Chaos führen. Das wäre unerträglich, was dabei herauskommt. Dass die Bürger beteiligt werden ist in Ordnung. Dass die Bürger entscheiden, welcher Art der Nutzung dort reinkommt – sprich welche Art des Gewerbes, das geht zu weit, das hat ein Geschmäckle.
Und stellen wir uns vor, dass jetzt die Bürger darüber entscheiden, wer ihr Nachbar wird und wer nicht – nach welchen Kriterien? Wo fängt es an und wo hört es auf? Ich kann vor so einer Entscheidung nur warnen … Das ist aus dem Bauch heraus, das hat keinen Sachverstand. So geht es nicht.“ (1.10.2014 in der Bezirksversammlung Altona)
Der Sachverstand von Frau Boehlich wäre in Sachen Zeise-Parkplatz noch nachzuweisen. Was sie entweder nicht verstanden hat oder nicht sagen will, ist, dass es den Ottensern und der Bürgerinitiative nicht um die Art der Gewerbe-Ansiedlung geht, sondern darum, dass hier plötzlich überhaupt Gewerbe angesiedelt wird, dass die schiere Größenordnung des Bürokomplexes Zeise-2 den Stadtteil zerstört und überlastet – und dass die versprochenen und dringend benötigten Wohnungen einfach fahrlässig eingespart werden.
Von einer nicht vorhandenen „Beteiligung“ der Bürger an dieser Entscheidung mal ganz abgesehen – einen Tag nach der ersten öffentlichen Vorstellung der Bürobaupläne in genau dieser Bezirksversammlung am 1.10. 2014 – wurde das Grundstück bereits durch die Kommission für Bodenordnung verkauft.
Wer mehr wissen will: Zur Zeise-Gate Chronologie